Challange Barcelona

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Letzten Donnerstag als Rolf und ich Calella angekommen sind, wollte ich meine Startunterlagen abholen. Ging aber nicht, es gab „irgendein“ Problem und ich sollte am nächsten Tag wieder kommen. Freitag Abend wurde mir dann eröffnet, dass ich an der Europameisterschaft nicht teilnehmen kann. Der Veranstalter hat mir ein Email gezeigt von der DTU an die ETU in dem stand, dass ich nicht teilnehmen darf, weil ich keinen Deutschland Anzug bei der DTU bestellt habe (190 Euro). Echt toll – diese Email hätte ich auch gerne vom Verband bekommen damit ich weiss, woran ich bin und noch hätte reagieren können… Ziemlich frustriert habe ich mich dann für das Open Race umgemeldet. Das hat nicht richtig funktioniert, deswegen stehe ich auch in keiner Ergebnisliste. Das war mir irgendwie vorher schon klar, dass das nix gibt…

Das Schwimmen war dann katastrophal. Die Wellen waren recht hoch und da wir direkt gegen die Sonne schwimmen mussten, konnte man nicht eine einzige Boje in dem glitzernden Wasser erkennen. Das war ein kompletter Blindflug! Einzige Orientierungsmöglichkeit waren die Schwimmer vor einem, die extrem breit auseinander gefächert in alle möglichen Richtungen geschwommen sind. Laut Garmin habe ich knapp 300m zu viel geschwommen und nur weil mich andere Schwimmer zwischendurch darauf aufmerksam gemacht haben, dass ich in die falsche Richtung schwimme, ist es nicht noch schlimmer geworden. Als ich irgendwann wieder an den Strand gespült wurde, musste ich erst mal den Strand entlang zum Ziel laufen, weil ich sonst wo angekommen bin… Ich hab mich wie ein Überlebender gefühlt, nicht wie ein Finisher. Rolf hat das ganze viel weniger ausgemacht, er sagte, er sei immer in Richtung Sonne geschwommen und das auf und ab der Wellen fand er eher spaßig. Ich habe bei der Aktion so viel Salzwasser geschluckt, dass ich mir den Magen komplett verdorben habe.

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Das Radfahren ging ganz gut. Ich hatte mir die Strecke vorher mit dem Auto angesehen und vor den Steigungen schon ziemlichen Respekt bekommen. Rolf und ich haben dann noch die Kassetten an unseren Hinterrädern geändert um bei den ganz harten Steigungen noch einigermaßen kurbeln zu können. 1200 Höhenmeter waren es insgesamt aber es lief besser als erwartet. Die Abfahrten teilweise schwierig, gut dass ich die Strecke kannte und entsprechend vorsichtig fahren konnte. Wollte nicht wieder wie letztes Jahr im Graben landen… Mit dem verdorbenen Magen konnte ich mich beim Radfahren nicht richtig ernähren. Es wollte einfach nicht viel rein. Auch trinken konnte ich nicht richtig. Lediglich beim letzten Berg hat mir bisschen Dampf gefehlt aber sonst konnte ich gut durchziehen und sehr viele der beim Schwimmen verlorenen Plätze wieder gut machen.

Die Quittung für die mangelnde Nahrungsaufnahme beim Radfahren habe ich dann nach ca. der Hälfte des Halbmarathons bekommen. Schwindel, Tunnelblick und völliger Energiemangel. Es ging einfach gar nichts mehr und ich bin im 5er Schnitt und auf der letzten Rille ins Ziel gelaufen. Habe mich im Ziel so kaputt wie nach einer Langstrecke gefühlt und konnte von dem reichhaltigen Buffet auch kaum was essen. Nur Bier konnte ich trinken 🙂 Ich habe mich aber ziemlich schnell wieder erholt. Insgesamt war mein Abschneiden trotz der Probleme gar nicht so extrem schlecht – allerdings stehe ich in keiner Liste. Ich versuche das noch zu klären, habe da aber wenig Hoffnung. Ich schicke dir auch noch Bilder, wenn ich sie im Rechner habe.

Für Rolf ist der Wettkampf ganz anders gelaufen, er ist gut gelaufen und konnte wie gesagt auch dem Schwimmen noch was abgewinnen. Er ist mit dem Rennen sehr glücklich. In den folgenden Tagen war das Meer total ruhig, wäre das Sonntag auch so gewesen, wäre das Rennen für mich vielleicht ganz anders ausgegangen. Wie dem auch sei, insgesamt war das Rennen toll organisiert, besonders die Radstrecke war hervorragend gesichert und gut zu fahren gewesen. Ich kann das Rennen weiterempfehlen und Barcelona ist auf jeden Fall eine Reise wert.