Kategorie: Wettkämpfe

  • RSG Ried Paarzeitfahren 2021

    RSG Ried Paarzeitfahren 2021

    Am 22.07 Juli fand das traditionelle Paarzeitfahren des RSG Ried auf der Rheinuferstraße statt. Der erste Start erfolgte um 19:00 am „Rheinstüble“. Die Radstrecke fürt von der Staustufe bis zum Kreisel in Greffern und zurück – insgesamt ca. 27km. Für uns Trias war die Strecke bekannt. 2020 haben wir hier um den CCVCC Titel gekämpft.

    Moritz Merkel und Arkadiusz Grzybowski sind natürlich wieder auf die Jagd gegangen. Das RSV Tria Bühlertal Duo hatte ein klares Ziel – All out fahren. Beide Triathlete haben eine super Zeit erreicht. Die sehr windige Radstrecke haben sie in 37:09 absolviert. Das bedeutet ein flottes Tempo von 43,3 km/h durchschnitt mit 303 Watt.

    Paarzeitfahren ist für Triathleten eine ganz neue Erfahrung, vor allem wegen des sonst verbotenen Windschattenfahrens. Die Zusammenarbeit hat trotzdem sehr gut funktioniert, jeder von uns hat alles gegeben.


  • Winterzeit ist Technikzeit!

    Winterzeit ist Technikzeit!

    Unter diesem Motto ist bei uns wieder Bahntraining angesagt. Jeden Dienstag ab 18:30 Uhr stellt Manuel euch wieder vor die ein oder andere „motorische Herausforderungen“ 🙂 Der Spaß kommt aber auf keinen zu kurz.

    Also traut euch und kommt vorbei!


  • Die Sieger der 1. CCVCC

    Die Sieger der 1. CCVCC

    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

    unseren glücklichen Siegern der ersten Corona Crises Virtual Contactless Competition!

    Der Corona Crisis Virtual Contactless Competition ist zu Ende, die Ergebnisse stehen fest!

    Vielen Dank erst einmal an alle Teilnehmer! Es hat mich sehr gefreut, das ihr das Rennen so gut angenommen habt und mit viel Eifer dabei ward – in nur einer Disziplin oder in der Kombination. Ebenfalls ein Dankeschön an alle, nicht mitmachen konnten aber zumindest ihre Zustimmung geäußert haben.

    Auch wenn es kein „richtiger“ Wettkampf war, ließ die Spannung nicht zu wünschen übrig, jedenfalls wenn man die Änderungen der Rangliste auf unserer Internetseite regelmäßig verfolgt hat.

    Das Frauenrennen hat erst in der letzten Woche bzw. dieses Wochenende so richtig Fahrt aufgenommen. Nachdem Almut als erste beide Disziplinen mit soliden Leistungen absolviert hat und damit in Führung gegangen ist, konnte Claudia mit Bestzeit auf der Radstrecke kontern und den ersten Platz übernehmen. Lange konnte sie sich allerdings nicht freuen, denn Steffi legte eine super Laufzeit hin fuhr am gleichen Tag auch noch eine gute Zeit mit dem Rad. Der Sieg schien vergeben bis Christine auf den letzen Drücker noch eine Radzeit ablieferte, die mit ganzen 14 Sekunden Vorsprung endgültig den ersten Platz beim CCVCC bedeuten. Herzlichen Glückwunsch an die neue Vereinsmeisterin.

    Bei den Männern ging es von Anfang an etwas turbulenter zu. Nachdem ich mich selbst mit einer halbwegs guten Lauf- aber nur mäßiger Radleistung früh als erster in die Rangliste eintragen konnte, griff Jochen gleich auf Rang 1 ins Rennen ein bevor Oli mit einer guten Gesamtleistung überraschte und die Führung übernahm. Danach war Arek am Zug und verdrängte mit einer super Rad- und Laufzeit alle auf die Plätze. Kurzzeitig konnte ich noch mal nachlegen und mir mit der Radbestzeit den ersten Platz zurückholen. Doch Arek gab nicht auf und legte eine Radzeit nach, die ihm in Kombination mit der schnellsten Laufbestzeit den ganz klaren Sieg einbrachten. Herzlichen Glückwunsch an Arek zum Vereinsmeister. Auf die weiteren Ränge konnte sich noch Tilo als Vierter platzieren, der mit drei Versuchen auf dem Rad der fleißigste Teilnehmer war. Jochen und Christian konnten sich als 5ter bzw. 6ter ebenfalls in die Ergebnisliste eintragen.

    Als jüngsten Teilnehmer möchte ich auch noch Lasse erwähnen, der zumindest den Lauf mit Bravur hinter sich brachte. Ebenfalls eine Disziplin schaffte auch Hans-Werner und Heike, die beide eine gute Radzeit fuhren. Nicht gewertet werden konnte Indra, die aber zumindest als eine der wenigen Frauen am Rennen teilnahm und sicherlich beim nächsten Rennen ganz weit vorne zu erwarten ist.

    Die Gesamtergebnisse findet ihr hier >>

    Wir sehen uns bei der nächsten CCVC …

  • Challenge Almere

    Challenge Almere

    Wahrscheinlich wissen die Wenigsten in der Szene, dass der Triathlon Almere der älteste in Europa ist und nach Hawaii sogar der älteste klassische Triathlon weltweit. Almere, unweit von Amsterdam und rund 4.5m unter dem Meeresspiegel gelegen, bietet genau das, was man von einer solchen Veranstaltung in den Niederlanden erwartet: Windmühlen, Wasser wo man hinsieht und jede Menge Wind. Zum Glück zeigte sich am 14. September die Sonne, so daß unser Starter Arek Grzybowski auf die vorsorglich eingepackten Handschuhe und Winterjacke im Rennen verzichten konnte.

    Das 1.9km lange Schwimmen in einem 16 Grad kalten Binnengewässer war für unseren Athleten ein Kälteschock! Er konnte bei diesen Wassertemparturen seine Kraft nicht richtig entfalten und blieb einige Minuten unter seinen Möglichkeiten. Schade – die Trainingsergebnisse der Vorwochen hatten auf eine deutlich bessere Zeit als die erreichten 33 Minuten hingedeutet. 

    Beim Ausstieg zeigte das Thermometer sogar nur 9 Grad aber der Trend ging deutlich nach oben so dass der Baden-Badener sich mit einer leichten Windweste anstelle der Wintersachen begnügte und sich mit dem Rad auf den Weg in den Kampf gegen den Wind machte. An Deichen entlang auf endlosen Geraden gab es keine Möglichkeit, dem kräftigen Gegenwind zu entkommen. Die weitestgehend von allen Teilnehmern eingehaltene 20m Abstand Regel sorgte auf der auf 92km verlängerten Radrunde für Chancengleichheit und spielte den starken Radfahren in die Karten. Zu diesen zählt auch Arek, der nach 2h31 seine Zeitfahrmaschine abstellte und sich auf den ebenfalls um 200m leicht verlängerten Halbmarathon machen konnte. 

    Nachdem die erste von 3 Runden gelaufen war, überschlug er seine Zwischenzeit und es wurde klar, dass eine Bestzeit erreichbar war, wenn er das Tempo einigermaßen halten konnte. Das war wegen des sehr kräftezehrenden Radfahrens zwar nicht leicht und am Ende wurde es „nur“ eine 1h38 aber das reichte für eine deutliche Verbesserung der persönlichen Bestleistung auf 4h51 auf der Mitteldistanz. Und das trotz Verlängerungen und Widrigkeiten. Ein 19er Platz in der AK rundete das tolle Ergebnis für Arek ab, der nach langem Trainingsausfall im Winter nicht mit diesem Ergebnis rechnen konnte.

    Die perfekte Organisation und das Flair unseres Nachbarlandes haben ihn dazu bewogen, sich gleich für ein weiteres Rennen in der nächsten Saison ebenfalls in der Nähe von Amsterdam anzumelden. Aber erst einmal geht es in die Winterpause. Nach 2x MD Bestzeit in dieser Saison absolut wohlverdient!!

    Text: Manuel Kollorz, Bilder: Arek Grzybowski


  • Olympisch hoch 3

    Olympisch hoch 3

    3 olympische Distanzen in 4 Wochen!

    Triathlon Mühlacker (www.triathlon-muehlacker.de)
    City Triathlon Frankfurt (www.frankfurt-city-triathlon.de)
    Summertime Triathlon (www.summertime-triathlon.de)

    Nach einem Jahr Triathlon-Pause wollte ich dieses Jahr mal neue Wettkämpfe machen. Und da ich sowieso nur die kurze Distanz machen wollte kam mir das Format sehr entgegen. Bis April/Mai stand beim Training das Laufen absolut im Fokus. Es sollte endlich die 40 Minuten-Marke bei den 10 km geknackt werden. Von Lauf zu Lauf kam ich dem näher. Am Ende reichte es „nur“ für 40:06. Aber die 7 Sekunden schaffe ich irgendwann dann auch noch. So war nun zumindest schon mal eine gute Basis beim Laufen gelegt. Das restliche Training verlief gut, viele Höhenmeter auf dem Rad und regelmäßig im Wasser. Es konnte also losgehen …

    Erste Station Mühlacker Triathlon – 21.07.2019

    Zu meiner Freude und Überraschung war trotz der warmen Temperaturen Neo erlaubt. Das sorgte für eine überraschend gute Schwimmzeit. Die Radstrecke mit 600 hm auf 4 Runden verteilt kam mir sehr entgegen. Ich war gut darauf vorbereitet und konnte meine angepeilte Zeit sogar unterbieten. In der Wechselzone angekommen war ich überrascht, denn es bot sich mir ein Bild, das ich bisher nur nach dem Schwimmen kannte Bild: relativ leere Radständer 😉

    Die Laufstrecke ging über 4 flache Runden durch Mühlacker, abwechslungsreich und kurzweilig. Die Stimmung an der Strecke war wirklich toll. Auch über die Zielverpflegung kann man nicht meckern. Alles in allem eine tolle Veranstaltung mit kurzen Wegen und einer Wechselzone. So konnte es gerne weiter gehen …

    Ergebnis: Platz 3 in der AK und Platz 21 Gesamt in 02:34:21


    Zweite Station: Frankfurt City Triathlon – 04.08.2019

    Dieses Mal war alles mit etwas größerem Aufwand verbunden, da es 2 Wechselzonen gab. Ausserdem mussten Samstags die Startunterlagen geholt und das Fahrrad eingecheckt werden. Also erstmal in die Stadt und die Unterlagen abholen, dort musste man dann auch gleich den Wechselbeutel fürs Laufen abgegeben. Danach ging es zum Langener Waldsee um das Fahrrad einzuchecken und den Wechselbeutel abzugeben. Danach dann wieder zurück in die Stadt ins Hotel, welches wir uns sehr nahe an Wechselzone 2 und Ziel ausgesucht hatten. Eine ziemliche Odyssee! Da war mir Mühlacker durchaus lieber 😉

    Zu allem Überfluss musste ich feststellen, dass ich keinen Zeitchip in meinen Startunterlagen hatte. Grund: Bei der Anmeldung wollte ich 6 € sparen und hatte meinen eigenen Chip angegeben. Da ich diesen aber natürlich vergessen habe, musste ich mir am Wettkampfmorgen doch noch einen ausleihen… sowas kann man vor dem Wettkampf natürlich überhaupt nicht gebrauchen. Aber lief alles problemlos, Schuhe und Trinkflaschen ans Rad und dann gemütlich auf meinen Start gewartet.

    Eine weitere Überraschung war die goldene Badekappe, die besagte ich bin einer der 100 „Topstarter“, die im Massenstart ins Wasser dürfen (müssen). Mir wäre ein Rolling Start lieber gewesen! Vor allem wegen etlicher Brustschwimmer, die wie ich sicher auch nicht so recht wussten was Sie bei den Topstartern zu suchen hatten. Das Schwimmen verlief ohne Neo dann wie erwartet eher solide (29:54, immerhin unter 30:00 ;)). Nachdem die ewig lange Wechselzone dann durchrannt war ging es endlich aufs Rad. Die Strecke war flach und bestand aus 2 Runden. Nicht spektakulär aber dafür schnell. Nach 45 km und 1:11 h ging es dann in die Laufschuhe. Die Strecke verlief, dem Namen gerecht werdend, durch Die Frankfurter Innenstadt und sogar mitten durch ein Einkaufszentrum. Auch hier eine super Stimmung an der Strecke, und die 2 Runden vergingen wie im Flug. Der Athletes Garden hat auch diesmal nicht enttäuscht, es gab reichlich Getränke, Obst, Gebäck und Kuchen. Da braucht man sich vor dem Veranstalter mit dem großem „M“ nicht zu verstecken.

    In Summe war es auch in Frankfurt ein schöner Wettkampf mit super Helfern und einer guten Stimmung. Einzig der logistische Aufwand war mir etwas zu groß.

    Ergebnis: Platz 10 in der AK und Platz 81 Gesamt in 02:30:54


    Dritte Station: Summertime Triathlon – 11.08.2019

    Die dritte und letzte Station sollte nun der Summertime Triathlon in Karlsdorf-Neuthard werden. Ich fühlte mich nach den 2 erfolgreichen Wettkämpfen davor sehr gut. Da ich schon ein paar mal hier gestartet bin und schon die Abläufe kannte war alles etwas entspannter. Außerdem waren hier auch einige Vereinskollegen mit am Start.

    Also Startunterlagen abgeholt, Laufsachen abgelegt und mit dem Rad an den See zum Einchecken. Nachdem das Rad gerichtet war konnte es nach kurzem einschwimmen dann auch losgehen. Diesmal nicht bei den Topstartern, sondern mit Rolling Start 😉 ich reihte mich relativ vorne ein und rannte voller Motivation ins Wasser. Dass hier Steine im Wasser liegen, die mitunter schmerzhaft sein können, wusste ich aus den letzten Jahren. Auch diesmal erwischte ich mit dem linken Fuß einen Stein, doch der Schmerz wollte auch nach den ersten Schwimm-Metern einfach nicht nachlassen. Trotz Schmerzen und dem Brennen am Zeh wollte ich die erste Schwimmrunde natürlich fertig machen. Beim Landgang schaute ich kurz auf den Fuß und sah etwas Blut am kleinen Zeh. Naja, trotzdem wieder ins Wasser gehumpelt zur zweiten Schwimmrunde. Auch hier ließ der Schmerz leider nicht nach. Ich schwankte ständig zwischen „wird schon gehen …“ und „das wars dann wohl …“. Aus dem Wasser dann zum Rad gehumpelt und mir den Fuß mal genauer angeschaut. Deutlich zu viel Blut und zu wenig Zehnagel am kleinen Zeh. Damit war klar, dass das Rennen hier zu Ende war. Nach kurzem Aufenthalt im Rettungswagen war ich dann froh um die moralische Unterstützung meiner Frau. Bisher bin ich (toi toi toi) verschont geblieben von sowas, doch dass es mich ausgerechnet hier erwischen musste war ärgerlich …

    Zurück im Zielbereich könnte ich dann die Zieleinläufe der Vereinskollegen mitverfolgen und mich mit ihnen über die guten Ergebnisse freuen. Glückwunsch an allle! Hier geht es zum Rennbericht der Finisher >>

    Ich war sicher nicht zum letzten Mal beim Summertime am Start. Doch jetzt ist erstmal „Babypause“ und dann hat mein Schatz wieder die „Lizenz zum Trainieren!“ Vielen Dank für Deine Unterstützung.

    Ergebnis: DNF

    Fazit: Leider wurde as Olympisch hoch 3 nur ein hoch 2 1/3 ;). Allerdings machte es Spaß sich gezielt auf diese Distanz vorzubereiten und 3 Wettkämpfe in so kurzem Zeitraum zu absolvieren, wenn auch nur teilweise.


    Text/Bilder: Christian

  • Summertime Triathlon 2019

    Summertime Triathlon 2019

    Der Summertime Triathlon in Karlsdorf-Neuthard steht bei den Bühlertäler Triathleten auf der Beliebtheitsskala weiterhin ganz oben. 6 Athleten entschieden sich für den Start in der Region.

    Als einzige Frau nahm Tina die Sprint Distanz über 0,75-23-6,6 km in Angriff. Ihre Lieblingsdisziplin Schwimmen stellte kein Problem dar, auch das Radfahren absolvierte sie routiniert. Auf der Laufstrecke rutscht sie allerdings in einer unübersichtlicher Kurve weg und stürzte. Nach einer Schrecksekunde konnte sie das Rennen aber doch wieder aufnehmen und mit einigen Schürfwunden beenden. Dieser Kampfgeist wurde mit einem 6. Platz in der AK belohnt.

    Gleich 5 von uns Jungs wollten sich auf der Olympischen Distanz (1,5-40-10km) so richtig austoben. Leider kamen nur 4 ins Ziel, Pechvogel Christian trat gleich beim Schwimmstart unglücklich auf einen Stein. Mit blutendem Zeh und abgerissenem Nagel konnte er das Schwimmen noch absolvieren, an Radfahren und Laufen war mit den Schmerzen aber nicht zu denken.

    Tobi, Arek, Mauel, Mario, Christian

    Tobi konnte nach solider Saisonvorbereitung mit gutem und kontinuierlichem Training sein Potenzial nicht ganz ausspielen. In allen drei Disziplinen hatte er „mit etwas mehr“ gerechnet, war aber bei den um die Mittagszeit heißen Temperaturen nicht unglücklich im Ziel und belegte den 39. Rang in der AK in 2h42‘35.

    Unter dem Neoverbot beim Schwimmen hatte Mario etwas zu Leiden, mit der zweiten Haut läuft es einfach wesentlich besser bei ihm. Dafür fuhr er solide Rad und lief die 3 Runden à 3,3 km als einziger von uns unter 40 Minuten. Ein 25. Platz in der AK in der Zeit 2h27’43 war die Belohnung für seine starke Leistung in der Abschlussdisziplin.

    Arek konnte gleich zu Anfang als schnellster Schwimmer von uns glänzen. Der in diesem Jahr im Sieben Erlen See abgesteckte Kurs schien uns allen etwas länger als in den vergangenen Jahren aber Arek hatten die zwei Runden mit einem Landgang nach der Hälfte gut gelegen. Er ließ einen anständigen Rad- und Laufsplit folgen und konnte sich damit den 10. Platz in der AK, 42. Gesamt in 2h17‘16 sichern.

    Manuel haderte nicht lange mit seiner schwachem Schwimmleistung und konnte sich Dank gewohnt guter Radperformance auf dem flachen und leicht windigen 3-Runden Kurs wieder nach vorne bringen. Beim Laufen ließ er sich den 1. Platz AK/26. Gesamt nicht mehr nehmen und finishte in 2h14’01.

    Der wieder einmal grandios organisierte Wettbewerb mit 530 Teilnehmern allein auf der Olympischen Distanz zeigt mal wieder, das abseits der großen Rennserien regional hervorragender Triathlon Sport geboten wird.


    Text/Bilder: Mauel Kollorz

  • SwimRun in Neckarrems – viel Fun auch ohne Radfahren

    SwimRun in Neckarrems – viel Fun auch ohne Radfahren

    Christoph Bauer und ich wollten mal was Anderes ausprobieren! Also, ab nach Neckarrems zum ersten SwimRun der SZ Kornwestheim. Die Streckenabschnitte schienen übersichtlich: 2,8km Lauf – 600m Schwimmen im Neckar – 2,8km Lauf – 600m Schwimmen im Neckar – 2,8km Lauf – 200m Schwimmen in der Rems – 2,8km Lauf. Aber weil das natürlich zu einfach ist, gab es auf der Laufstrecke eine Rampe zu bewältigen, die so einigen den Stecker gezogen hat. Und da Flüsse eben fließen, musste man auch gegen die Strömung schwimmen.

    Zunächst einmal ging es für uns Debutanten darum herauszufinden, wie so ein SwimRun eigentlich funktioniert, wo sind die Ein- und Ausstiege der Schwimmstrecken und wie man seine Zwischenzeiten mit dem Transponder registriert. Ausserdem galt es zu entscheiden, ob man mit oder ohne Neo Shorty den Wettkampf antritt. Da es keine Wechselzonen gibt und man alle Ausrüstungsgegenstände immer am Körper tragen muss, sollte es gut überlegt sein ob man den Vorteil eines Neos beim Schwimmen nutzen will aber evtl. beim Laufen dadurch beeinträchtig wird. Oder eben anders herum. Christoph entschied sich, die Gummipelle anzuziehen, ich ließ sie weg.

    Nachdem alle Klarheiten beseitigt waren, befestigten wir unsere Ausrüstungsgegenstände am Körper – Badekappe, Schwimmbrille, Pullbuoy und Paddles und begaben uns zum Start. Es war schon ziemlich ungewohnt, mit dem ganzen Geraffel zu rennen. Die Laufstrecke war teilweise matschig vom Regen, der kurz vor dem Start eingesetzt hatte, aber dennoch ganz gut zu Laufen. Die erste Runde absolvierten Christoph und ich zusammen und wir stiegen dann auch gemeisam nach der ersten Schwimmrunde rund um eine Neckar Insel aus dem Wasser. Danach machte dann jeder sein Ding – in nassen Schuhen und Klamotten. Nach der dritten Laufrunde stand ein kurzes Schwimmen über 200m in der Rems an, die am Wettkampfort in den Neckar fließt. Hier war die Strömung stärker und das Wasser deutlich kälter. Die letzte Laufrunde tat dann noch mal weh aber wir kamen beide gut ins Ziel. Christoph auf Gesamtplatz 12 und AK Platz 4, ich war Gesamt 5er und AK 2ter.

    Insgesamt war das eine toll organisierte Veranstaltung, nur etwas ungewohnt für uns Triathleten wegen des Schwimmens mit Schuhen und ohne ein Radfahren. Aber bei dem kühlen und nassen Wetter haben wir es nicht vermisst. Ungewohnt war auch die after race Verpflegung! Neben den üblichen Früchten und Isogetränken gab es auch Schnaps! So kalt war es ja eigentlich nicht! Geschmeckt hat er trotzdem 😉 Eins ist klar: das war nicht unser letzter SwimRun und nachstes Jahr kommen wieder!

    Text/Bild: Manuel Kollorz


  • 10km Bahnstadtlauf – wie blöd!

    10km Bahnstadtlauf – wie blöd!

    Wegen der schnellen Strecke bin ich am Samstag nach Heidelberg zum Bahnstadtlauf gefahren. Die 4 Runden à 2,5km sollten zeigen, wie es aktuell um meine Laufform bestellt ist. Ich hatte auf eine 37er Zeit gehofft.

    Beim Umziehen habe ich gemerkt, dass ich versehentlich statt meiner extra leichten Rennschuhe mein ältestes und schwerstes Paar Laufschlappen eingepackt hatte. Katastrophe! Ist mir in 40 Jahren Sport nicht passiert! Aufgelöst und ordentlich irritiert habe ich auf den ersten beiden Kilometern dann so viel Gas gegeben, dass es mir sofort danach total den Stecker gezogen hat. Wie blöd! Was für ein Anfängerfehler! Besonders bei dem heißen Wetter.

    Mit für mich schlechten 39:21 habe ich mich ins Ziel geschleppt und wegen des versemmelten Rennens an meinem Verstand gezweifelt. Da kam ein Para Triathlet vorbei mit dem ich mich kurz unterhalten habe. Rech gut gelaunt meinte er, dass er sonst 42 Minuten läuft, heute aber nur eine 44 drin war… Dem jungen Mann fehlten beide Unterschenkel und ein Arm. Und ich heul rum wegen ein paar Gramm mehr an den Füßen und ner dummen Renneinteilung – wie blöd!

    Text/Bild: Manuel Kollorz


  • Schluchsee Triathlon 2019

    Schluchsee Triathlon 2019

    Im letzten Jahr endete der Schluchsee Triathlon für Christoph leider in der Ambulanz. Daher hatte er noch eine offene Rechnung damit!

    Dieses Jahr sollte der Start der Traumabewältigung dienen, das Ergebnis war eigentlich zweitrangig. Jedoch umso erfreulicher, dass es am Ende 25. Gesamt und 5. in der AK wurde. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung. Und die Erlebnisse aus dem letzten Jahr waren damit wohl auch schnell vergessen.

    Den Wettkampf kann er jedem wärmstens empfehlen!
    Vor allem für alle, die es gerne bergig mögen.
    www.triathlon-schluchsee.de

    Text/Bilder: Christoph Bauer 


  • Achterbahnfahrt in Roth – ein langer Tag

    Achterbahnfahrt in Roth – ein langer Tag

    Wie fängt man einen Bericht zur ersten Langdistanz an? Mit der Erinnerung an den ersten Triathlon; für mich in Pirna Pratzschwitz anno 2007, als ich mich in der Wechselzone1 so clever anstellte, dass ich mit aufgerolltem Rennradtrikot unter den Achseln und abgleitendem Handtuch über der Hüfte für ungeahnte Stimmungshochs am Streckenrand sorgte, da ich mich der Badehose bereits vorher entledigt hatte? Oder mit dem kurzen High-Five in London letzte Woche, als mich eine junge Dame mit dem offiziellem Roth Startbeutel an der Themse überholte und wir uns kurz über den herrlichen Anstieg nach Büchenbach austauschten? Erzählenswert wäre sicher auch wie ich mich für Roth anmeldete. Es war mehr aus einer Versuchung heraus, um zu sehen wie schnell die Startplätze wohl weggehen würden und ob das WLAN im TGV auch wirklich so gut funktioniert. Das WLAN war ausreichend gut und die Plätze nach zwei Minuten vergeben. Mein Name war da bereits auf der Startliste. Danach hatte ich noch eine Woche Zeit die Registrierung zu bestätigen – was ich tat, und die Möglichkeit alles bis Anfang 2019 zu widerrufen – was ich nicht tat.

    Über den kontinuierlichen, allerdings ziemlich ungeplanten Aufbau in den Monaten, ja Jahren davor schweige ich lieber hier, genauso wie über diverse Fitnesstests und stetig steigende, eigene Zweifel wie das überhaupt gehen soll, mit dem Marathon als fettes I-Tüpfelchen eines langen Tages.

    So stand ich nun am Schwimmstart, am Sonntag gegen 5.30. Ich verdrückte mir die Zeit damit unter einem Baum das Ende des Regens abzuwarten und etwas den Profis bei den Startvorbereitungen zuzuschauen. Die Nacht davor war erstaunlich reich an Schlaf gesegnet. Das Aufstehen gegen 4.15 fiel mir naturgemäß nicht ganz so leicht. Erschwerend kam hinzu, dass Camping Nachbar André aus Düsseldorf auf das Gewitter am Horizont aufmerksam machte. Nach kleinem Frühstück und unzähligen fröhlichen Morgengrüßen von Teilnehmern, Helfern und Polizisten bei der kurzen, noch trockenen Radtour zum Schwimmstart öffnete der Himmel nun also hier seine Pforten.

    Das beeindruckte aber weder die tausenden Zuschauer noch die weit über 3000 Starter. Zum Zeitvertreib gab es viele Räder und viele schräge Gesichter aus über 80Ländern zu bestaunen und zu bereden. Genug zu tun für die reichlich zwei Stunden, bevor dann meine Gruppe ¾ acht ins Wasser, dem Main-Donau-Kanal, gerufen wurde. Die Stunden vergingen also mit Small Talk, nervösem Radcheck und schließlich dem Anschwimmen zum Start. Der von Profi August geborgte Neopren lag sauber an. Als Michelinmännchen verkleidet wollte ich nun möglichst entspannt die Schwimmstrecke angehen. Am Anfang lief es mit schweren Armen noch nicht so gut. Nach einigen hundert Metern hatte ich dann aber meinen Rhythmus gefunden und kam recht schnell am ersten Wendepunkt an. Ich nahm die Zuschauer auf der darüber liegenden Brücke wahr und graulte nun zurück, vorbei am Start zum zweiten Wendepunkt und schließlich hinüber an den SchwimmExit. Nur selten wurde ich von zu überholenden Teilnehmern etwas aus dem Takt gebracht. Kurz vor dem Ziel kam dann doch noch etwas Spannung auf, als mir langsam die Badekappe samt Brille vom Kopf rutschte. Das Beheben das Fauxpas erforderte hektische Fummelei und entlohnte mit ungewollter Aufnahme mehrerer Liter bestem Kanal-Wassers. Wenig später saß aber wieder alles einigermaßen safe auf „dem Nischel“ und ich kam wirklich ohne Momente der Panik oder andere größere Probleme aus dem Wasser. Hatte ich mir einige Dramen für später aufgehoben?


    Die Lieblingsdisziplin wartet

    Ein erster Meilenstein war jedenfalls erreicht. Mein Stimmung war prächtig. Als mir jemand beim Wechsel die Uhrzeit auf dem Weg zum ersten von einigen Toilettengängen an diesem Tage durchgab, meinte ich das Schwimmen in 1:05h absolviert zu haben. Wie sich später herausstellte stimmte das zwar doch nicht (sondern es waren wohl 1:10h), aber auch Unwissenheit kann bestens für sehr gute Laune sorgen. Kurz nach dem Radstart ging es durch ein Zuschauerspalier und auch mein Betreuer, Chef de la cusine und Motivator an diesem Wochenende, Paps, war mit breitem Grinsen auszumachen. Die ersten Radkilometer flogen dahin, ich versuchte locker zu bleiben und nicht bei jeder Kuppe in den Bergmodus zu schalten.

    Rechter Hand stauten sich die Fahrzeuge auf der A9 auf dem Weg gen Süden. Ich kam dagegen super voran. Mehrheitlich konnte ich viele Triathleten überholen und erreichte so auch den schönen kleinen Anstieg in Greding. Alles lief schnieke. Die Sorgen drehten sich darum, dass mir einfiel, dass ich am frühen Morgen vergessen hatte Zähne zu putzen. Ein vermeintlicher Schotte hielt ein Schild mit dem Spruch „Smile, if you like Haggis“. Ich war im Hoch – auch ohne Highland Leckereien.

    In Greding machte es Spaß aus dem Sattel zu steigen und einfach Rad zu fahren. Der zwischenzeitliche 30minütige kalte Schauer, einer dieser Momente während denen man zweifelt was denn noch so für einen heute bereitsteht, lag hinter mir und das Beste, der Solarer Berg schon gefühlt in Reichweite. Vorher noch kamen die ersten Profis vorbeigeflogen. Sie befanden sich schon auf der zweiten Radrunde. Die drei Andi´s ließ ich genauso ziehen wie Bart Aernouts, Cameron Wurf und Jesper Svenson. Es gab mir Selbstvertrauen sie so spät zu sehen, hatte ich doch damit gerechnet, viel früher eingeholt zu werden. Immerhin starteten die Burschen ja 75 Minuten früher. Mit frischem Gegenwind, ging es über die fränkische Hügellandschaft nun Richtung Hilpoltstein, wo besagtes Stimmungshighlight, der Solarer Berg, auf mich wartete. Enttäuscht wurde hier niemand. Ich pedalierte im Hochgefühl den Berg hinauf, getragen von den ganzen „bekloppten“ Zuschauern, die hier für eine Wahnsinns Atmosphäre sorgten. Gern hätte ich noch einige meiner MitstreiterInnen überholt, aber dies war im engen Spalier der erdrückenden Menschenmenge vollkommen unmöglich. Goose bumps!

    Mit Gänsehaut und dickem Lächeln fuhr ich also die nächsten Kilometer. Vorbei ging es mal wieder an der A9, hier mit Stau gen Norden. Der RadAbschnitt führte nun über einen kleinen Bogen über die Schwimmstrecke. Zurück auf Los, in  die zweite Runde. Kräftemäßig war noch alles in Ordnung, das Pulver noch nicht verschossen, die Pfeile noch im Köcher. Vorbei an Bierbänken und Weißwurstgedeck in Eckersmühlen bog ich mit viel Zuversicht auf den zweiten Radteil. Zwei Zuschauer gaben mir bei km 90 die Uhrzeit durch: 11:57Uhr; alles perfekt. Ich bestimmte einen Schnitt nördlich der 30km/h. Lucy Charles hatte mich auch nicht eingeholt. Was sollte also auf dem zweiten Teil meiner Lieblingsdisziplin schon schiefgehen? Ziemlich viel.


    Aufgabe beim Radeln?

    Innerhalb weniger Kilometer machte sich nun mehr und mehr eines meiner Wehwehchen aus den letzten Wochen bemerkbar. Und diesmal blieb es nicht beim leichten Schmerzen im Knie, das von einer Sehne drangsaliert wurde, welche mal schnell aufgedehnt werden konnte. Aus der Wahrnehmung wurde Sorge, aus Sorge Drama, aus Drama Gewissheit. Heute wurde der Schmerz zu schnell zu kritisch. Sofort erinnerte ich mich an das Leiden bei der Flandern Rundfahrt vor fünf Jahren. Damals fuhr ich ich die Hälfte der Strecke im Stehen oder nur mit links pedalierend. Und konnte nachher zwei Tage nicht mehr laufen. Dagegen wartete hier ja „nur noch“ ein Marathon auf den ambitionierten Sportler.

    Mein Traum vom Finishen in Roth war dahin. Aus dem großen Hoch, wurde ein viel größeres Tief. Wenn es so etwas wie Pechhormone gibt, dann war ich jetzt voll davon. Meine Gedanken gingen Richtung Aufgabe in Greding und einer Heimkehr nach Baden-Baden ohne überhaupt in die Nähe der Laufstrecke gekommen zu sein. All die Vorbereitung, physisch wie psychisch, die Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten, alles schien umsonst. Die Aufgabe, ausgerechnet in meiner Lieblingsdisziplin, drohte wie ein Damoklesschwert über mir, bzw. lauerte gefühlt hinter der nächsten Kurve vor mir.

    Um zumindest die restlichen Kilometer nach Greding zu überleben schnappte ich mir mit der rechten Hand den randalierenden Oberschenkelmuskel samt Sehne. Ich zog einfach so kräftig daran bis der Schmerz im Knie nachließ. Mit der linken Hand am Lenker und in aufrechter Position ließen sich so einige Kilometer erledigen. Immerhin. In kleineren Anstiegen konnte ich aus dem Sattel gehen. Dann war der BeugungsWinkel groß genug um auch auf diese Art und Weise die Schmerzen zu vermeiden. Irgendwann kam ich in Greding, dem Wendepunkt der Radschleife, an. Wie von Geisterhand gezogen fuhr ich in großen Gängen den Anstieg hoch. Immerhin. Je weniger Umdrehungen, umso besser. Ausruhen konnte ich zwar nicht und meine rechte Hand musste weiterhin den Muskel fassen; aber ich setzte mir nun zumindest die zweite Überquerung des Solarer Berg als neues Tagesziel. Nach weiteren zwei Stunden des Leidens und der vermeintlichen Gewissheit des baldigen Abbruchs erreichte ich dann wirklich den Solarer Berg. Angesichts der durch die abermalige Wahnsinns-Stimmung steigenden Moral wuchs auch meine Zuversicht nun sogar das Rad doch noch in der Wechselzone 2 abstellen zu können. Sicher wäre ich nicht in der Lage einen einzelnen Schritt zu tun. Aber so könnte ich noch das Radfahren beenden. Eine Art Minimalziel unter diesen Umständen. Immerhin. Kurz vor dem zweiten Wechsel sah ich auch noch meinen Paps, der mich gut gelaunt nach vorn peitschte. Er schrie etwas von „wir sehen uns auf der Marathonstrecke“. Welch Optimist und Träumer.

    Bei der finalen Durchfahrt in Eckersmühlen roch man nun statt Weißwürsten Bratwürste. Das Getränk der Zuschauer änderte sich dagegen nicht (Bier). Ich erhaschte einen kurzen Blick auf die KirchturmUhr. Mir wurde bewusst, dass ich noch super in der Zeit lag. Ich war trotz der langsamen, zweiten Runde sogar nahe am vorher überschlagenem Optimum dran. Ich hätte fast acht Stunden für den Marathon um rechtzeitig zum Feuerwerk in Roth zu sein. Allein die Möglichkeit zu haben, diesen Wettkampf doch noch, notfalls gehend, beenden zu können, löste einen beachtlichen Schub von Glückshormonen in mir aus. Im Glücksgefühl rannte ich schon wenig später Richtung Wechselzelt. Dort ließ ich mich nach Abstimmung mit dem Wettkampfrichtern noch schnell mit einer Oberschenkelbandage verarzten. Mit energischer Intervention konnte ich die äußerst nette Helferin im Wechselzelt davon abhalten die Marathonstrecke für mich zu laufen. Überhaupt war ich an diesem Tag überwältigt von den Helfern und Menschen an der Strecke. Nicht nur von deren purer Anzahl und geleisteter Unterstützung. Sondern speziell von Ihrer unglaublich positivem Einstellung und Fröhlichkeit. Einfach nett.


    Einfach mal loslaufen

    Zurück zum Rennen. Das Drama wollte ich schon lieber selbst erleben. Nach kurzem PitStop und Wechsel in die Rennsemmeln lief ich also einfach mal meinem eigenen Schicksal entgegen. Und es lief. Kein Schmerz im Bein, kein Schmerz im Oberkörper. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich joggte auf der Marathonstrecke des Triathlons und hatte die Muse noch etwas Sonnencreme aufzutragen! Die Abfolge der Hochs und Tiefs an diesem Tag war doch wirklich sehr beeindruckend.

    Die ersten fünf Kilometer zum Kanal waren schnell vorbei und ich fand ein gemächliches Tempo mit dem ich nun die zehrend langen Stücken bis zu Km25 hinlegen wollte. Abwechslung boten die Verpflegungsstellen aller 1.5km und die anderen Triathleten auf der Strecke. Außerdem tauchte mein väterlicher Betreuer hin- und wieder auf. Auch mein Name, sichtbar über die nun vorn getragene Startnummer, wurde öfter gerufen. Danke. Einmal sogar von einem bekannten Gesicht. Schwimmtrainer Manuel war am Start und peitschte mich nach vorn. Diese kleine Überraschung sorgte für einen extra Push.

    Trotz starken Gegenwinds und gelegentlichem Besuch in der PlastikZelle kam ich mit lockerem Schritt zum zweiten Lauf-Wendepunkt bei km 18. Auch bis zur HM Marke lief es noch einigermaßen flüssig – unter anderem dank eines längeren Gesprächs mit einem Starter aus St.Petersburg. Danach fing aber nun leider mein Körper an langsam zu rebellieren. Energisches Appellieren von den letzten in Takt verbliebenem Gehirnzellen half auch nichts mehr. Aus dem schweren Lauf wurde so langsam eine Danteske Qual. Ab Km25 war ich praktisch erledigt und lief so langsam, dass ich Zeit hatte meine herabhängende Startnummer zu reparieren. Mein Zwischenziel peilte ich nun bei 2/3 der Distanz an. Und weiter als km28 ging es auch nicht mehr. Besser gesagt, ab da ging es schon. Aber ich konnte, trotz begeisternder Anfeuerungen von außen, einfach nicht mehr rennen. Manuel hatte recht. Am Ende wird es immer eine „Kopfsache“, orakelte er noch vorher. Ab hier wurde dies für mich zur Realität. Immer in der Grasnarbe neben dem nun asphaltiertem Weg laufend, stürzte ich auch noch über ein ca. 0,5cm dickes Zweiglein und konnte mich nur mit größter Not auf den Beinen halten. Es kam mir wie ein Wunder vor, dieses unglaublich fiese Hindernis überstanden zu haben.


    Schnecken, Schildkröten und Triathleten – Ein Wettrennen

    Mein Tempo in diesem Abschnitt mit dem einer Schnecke zu vergleichen, gliche einer Beleidigung – für die flitzenden Tiere. Angesichts der sich offenbarenden Schwäche blieb mir immerhin viel Zeit es noch einmal mit der Nahrungsaufnahme zu versuchen. Auch fanden sich immer wieder nette Gesprächspartner, denen es in diesen Momenten scheinbar nicht viel besser erging als mir. Zwischen Deutsch, Spanisch und Englisch wechselnd erreichten wir dann wieder Roth. Durch die Stadt führte die Strecke zu einer weiteren Schleife inklusive einer ordentlicher Steigung hoch nach Büchenbach. Dank der unzähligen Zuschauer und viel Zuspruch, der wirklich völlig an der Realität vorbei ging: „Peter, du siehst gut aus, .., du bist eine Maschine“ blieb mir nichts anderes übrig, als die Beine so langsam wieder in die Hand zu nehmen und zumindest kürzere Abschnitte zu rennen. Der stetige Wechsel zw. Lauf und Gang brachte eine immer schnellere Abfolge von Hochs (Stimmungsnester vor Konzertbühnen, nette lachende Menschen auf und neben der Strecke, dem Gefühl es wirklich irgendwie schaffen zu können) und Tiefs (á la „ich kann nicht mehr“, Magen und Darm wollen nicht mehr, „meine Beine – Mist wo sind meine Beine..“, „ich schaffe das niiiieee“).

    Oben in Büchenbach gab es eine herrliche kleine Runde um den örtlichen Weiher. Untermalt von stimmungsvoller Musik fehlten nur noch läppische fünf km bis zum Ziel. Doch auch hier hatte ich mich vertan. 42Km – 35km sind..? Dem zwangsläufig folgendem Motivationstief eilte aber sofort das nächste Hoch hinterher. Zurück auf dem Weg nach Roth wurde mir nun ein vorher geäußerter Musikwunsch (Tage wie diese) erfüllt. Das veranlasste mich doch direkt wieder einige Meter zu joggen.

    Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aus heutiger Sicht ist es wirklich schwer, genau zu beschreiben, warum ich es wieder nach Roth schaffte. Ich weiß nur, dass ich es schaffte – das belegen zumindest die elektronischen Aufzeichnungen. Bei Km 38 erblickte ich auch wieder eine Kirchturmuhr. Und erstaunlicherweise war es erst 19.15Uhr. Für mich gefühlt war eigentlich der Tatort schon längst durch, das Opfer schon beerdigt und die Ermittlungen zum Tötungsdelikt (hier: sportlicher Suizid) abgeschlossen. Entgegen meiner eigenen Wahrnehmung würde ich also trotz der ständigen Schildkröteneinheiten noch einigermaßen an-einem-Stück und unter 12h ins Ziel kommen können? Noch vor der Tagesschau?

    Gesagt getan. Vorbei flogen die lächerlichen vier Kilometer, vorbei flog der Ortskern von Roth mit all seinen verrückten Franken. Der Zielbereich lag nun vor mir, mein Vater grüßte lächelnd am Stadioneingang und schon war ich auf dem roten Teppich, checkte überglücklich mit dem Organisator Felix ab und genoss ausgiebigst die letzten Meter im Stadion vor dem Ziel. Unglaubliche emotionale zwölf Stunden lagen hinter mir, ein sehr schöner Abend noch vor mir.

    Was für ein Tag im Landkreis Roth. Dem bescheidenen Wort „Abwechslungsreich“ fehlen ganze Dimensionen um die Erlebnisse dieser fast 24 Stunden zu beschreiben. DANKE Roth für diese Freude

    Vielen, vielen Dank an Alle die mich im vorab und während dieser Tage unterstützten und nie den Hauch eines Zweifels an der Umsetzung aufkommen ließen.

    Link zum Original Blog mit Videos: https://langer-sommer.jimdo.com/roth
    Text/Bilder: Peter Zahn


  • HOT! HOT! HOT! Challenge Kaiserwinkl-Walchsee

    HOT! HOT! HOT! Challenge Kaiserwinkl-Walchsee

    Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl bin ich nach Österreich an den Walchsee gefahren. Nicht die Länge des Wettkampfs oder die Höhenmeter beim Radfahren lösten ein Unbehagen in mir aus, sondern die für den Raceday angekündigten 38 Grad. Ein DNS (did not start) oder bestenfalls ein DNF (did not finish) schien mir der wahrscheinlichste Ausgang dieses Tages. Bei der Registrierung und Einchecken des Rads am Vortag kam ich mir schon vor wie ein Brathühnchen und da war es noch moderat mit „nur“ 32 Grad. Wie ich bei noch höheren Temperaturen am nächsten Tag ein Rennen bestreiten sollte, konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen. Etwas geflashed von der Schönheit der Tiroler Alpen und dem tollen Walchsee, habe ich mich aber doch entschlossen, zumindest mal an den Start zu gehen aber von Anfang an gleich zwei Gänge zurück zu schalten. Bei den leichtesten Auswirkungen der extremen Wärme hätte ich dann sofort das Handtuch geworfen, so der Plan.

    Die 1,9 km Schwimmen im glasklaren und knapp 25 Grad warmen Wasser war wegen des Neo-Verbots die einzige erfrischende Angelegenheit des Tages. Ich war nicht wirklich schnell unterwegs aber mit 33 Minuten immerhin noch recht weit vorne in meiner Altersklasse an Land geklettert.

    Kurze Zeit später saß ich auf meinem Rad und die heisse Luft hat mich fast umgehauen. Ich dachte die eigentliche Hitzeschlacht findet erst beim Laufen statt. Weit gefehlt. Von km 1 an war der härteste Gegner die Temperatur. Mein Körper hat den normalen Wettkampfmodus gar nicht erst zugelassen. Ich habe mich eher gefühlt wie bei einem flotten Training oder einer vergeigten Langdistanz mit etwas zu hohem Puls und zu niedrigem muskulären Einsatz. Die wunderschöne Berg-Kulisse und die sehr abwechslungsreiche Streckenführung haben die für mich langsamen 2:39 h etwas entschädigt. Ich war sehr froh die wenigen steilen und kurvigen Abfahrten unbeschadet überstanden zu haben. Nach dem Rennen habe ich bemerkt, dass mir von der vielen Bremserei in den Abfahrten die Bremsbeläge von der Reibungshitze geschmolzen sind. Viel länger als die 90 km hätte die Strecke nicht sein dürfen…

    Jetzt kam die Wundertüte – ist die Hitze irgendwie erträglich oder muss ich nach den ersten Laufkilometern die Segel streichen? Ich wusste echt nicht wie mein Körper reagieren würde trotz Mütze mit Nackenschild und Kühl-Armlingen. Irgendwie ging es. Zwar langsam, aber ich kam voran. Angesichts der Kollegen, die in Frankfurt bei noch höheren Temperaturen die volle Ironman Distanz zurücklegen mussten wollte ich auch nicht zu viel rumpienzen. Ein absolut besonders großes Lob muss ich an die vielen Helfer auf der Laufstrecke aussprechen. Sie haben auf den 4 Verpflegungsstationen der 5 km Runde einem das kalte Wasser nur so aufgedrängt. Es wurden mehrere Duschen aufgestellt und Anwohner haben sich zusätzlich mit Gartenschläuchen an der Strecke postiert um den Athleten etwas Kühlung zu verschaffen. Ich bin an jeder einzelnen angehalten und habe mich ausgiebig runtergekühlt. Triefnass war es irgendwie erträglich und so konnte ich den Halbmarathon Runde für Runde in 1:41 h bis ins Ziel bringen.

    Hatte ich es doch tatsächlich geschafft zu finishen, auch wenn die Zeit mit 5:00:10 h für mich in 10 Jahren Triathlon die langsamste Halbdistanz war. Trotzdem bin ich stolz, sie ins Ziel gebracht zu haben. Ein Blick in die Ergebnisliste verriet dann hinterher, das ich mit Platz 4 meiner AK das Podium nur um 3 Minuten verpasst habe. Daher mein Fazit: Duschen macht langsam! Wusste ich irgendwie schon immer!

    Text: Manuel Kollorz
    Bild: Veranstalter


  • Schülertriathlon Herxheim – Triathlon der Wendepunkte!

    Schülertriathlon Herxheim – Triathlon der Wendepunkte!

    Trotz großer Hitze entschieden wir uns für einen Start beim Schülertriathlon des TV Herxheim in der Südpfalz (Sonntag, 30.06.2019). Der Autor dieser Zeilen, befand schon das Wasser im Waldfreibad Herxheim als zu warm…..

    In der Südpfalz scheinen sie Wendepunktstrecken beim Radfahren und beim Laufen regelrecht zu lieben. Für die Schüler A war das schon ein relativ langer Ausdauerwettkampf (400m Schwimmen – 10km Rad mit 8 Wendepunkten (U-Turn) und eine Laufstrecke über 2,5km– ursprünglich – mit 4 Wendepunkten. Allerdings wurde ca. die Hälfte der Teilnehmer fehlgeleitet über die angrenzende Sandrennbahn).

    Lukas Linder (2006, Schüler A) startete zusammen mit der Jugend B – was das Rennen schon beim Schwimmen sehr schnell machte – über die erwähnte Distanz (sein bisher längster Triathlon). Auf dem Rad hatte er dann leider etwas technische Probleme und befand sich im Anschluss in der Gruppe der fehlgeleiteten Läufer. Trotzdem konnte er noch die zweitbeste Laufzeit realisieren, was ihm bei den Schülern A mit der Gesamtzeit von 34Min.50Sek. den 5. Platz einbrachte.

    Mattis Linder (2008, Schüler B) hatte das Glück (oder das Pech?) mit der schnellsten Schwimmerin auf der gleichen Bahn zu starten (200m Schwimmen). Er kam als zweiter aus dem Wasser und fuhr ein starkes Radrennen (4 U-Turns) über 5km und baute beim Laufen über 1km seine Führung weiter aus und finishte in 18Min.07Sek. auf Platz 1.

    Sehr schön war dann die Medaillenvergabe: Die Medaillen wurden mit viel Engagement von Hand gemacht, gebacken und schmeckten lecker.

    Text/Bilder: Jörg Linder


  • Rigolator 2019

    Rigolator 2019

    In der näheren Umgebung sind die „kleinen“ Triathlons leider rar geworden – kein Erländersee, kein Großweier mehr. Auf der Suche nach einem Ersatz für den Summertime 2019 bin ich auf den „Rigolator“ gestoßen, einen Sprint in Riegel am Kaiserstuhl. Veranstaltet vom TV Riegel, Distanzen 500 m im See, 25 km Rad und 5,5 km laufen. Anmeldung über die Homepage kein Problem, alles Wichtige in der Ausschreibung.

    Einen Parkplatz zu finden ist am Sonntagmorgen kein Problem, ein bisschen Kartenstudium vorab aber hilfreich. Während das um 9:15 Uhr gestartete Ligarennen läuft hole ich meine Unterlagen in der Römerhalle ab und stelle meine Schuhe in die WZ2 nebenan, die Sonnenschutzmütze drauf, und gehe den Weg ab, den ich das Rad später hier reinschieben werde. Alles kein Problem.

    Zurück am Auto mache ich das Rad fertig, zweites Frühstück, Sonnencreme, dann rolle ich über kleine Straßen zum Müllersee. Der ist nicht schwer zu finden, Riegel ist nicht groß und man trifft überall auf Beschilderungen und Absperrungen. Die Wettkampfbesprechung um 12 ist kurz, danach ist Einschwimmen, um 12 Uhr 15 dann der Start. Geschwommen wird in einem U um zwei Bojen und da der Start sehr breit gefächert ist, gibt es ein entsprechendes Gedränge. Ich versuche mich auf der Außenseite mit ein paar Extrametern raus zu halten. Das Wasser ist klar, dank 23,1 °C am Vortag ist Neoverbot. Die Uhr zeigt 10:44 beim Schwimmausstieg, da hätte ich eine bessere Zeit erwartet, ist sicher auch dem Umweg geschuldet (sicher nicht Manuels Training).

    Wechseln klappt gut, die Radstrecke beginnt mit einem für zwei nebeneinander Fahrende fast schon zu schmalen Weg Richtung Zentrum, dann geht es raus in Richtung Endingen. Kurz vor dem Ortseingang führt die Strecke über ein Eisengitter und dann links hoch – kleinster Gang – in die Weinberge, nach einem Bogen mit einer spannenden Kurve am Fuß zurück auf die Straße nach Riegel. Die dreimal zu durchfahrende Runde bietet nur kurz „Entspannung“ auf der Landstraße, es gibt eine Menge Ecken bei der Ortsdurchfahrung und im Weinberg. Nicht immer sind sich alle einig, aber zumindest in meiner Umgebung gibt es keinen Sturz bis zur Wechselzone und ich bin zufrieden mit meinen gut 45 min auf dem Rad. Das hatte ich mir flacher vorgestellt, mein 96er Look mit der Heldenkurbel und dem Zeitfahrlenker hatte ich in Erwartung nur leichter Wellen mitgebracht.

    Die Laufstrecke ist fast komplett flach, kurz rechts-links durch den Ort und dann einen Wirtschaftsweg hin und zurück. Durch Mitzählen bis zum Wendepunkt kenne ich meine Platzierung im Läuferfeld, bis zur Wende 83., und zähle beim Überholen runter. Auf der ganzen Laufstrecke werde ich nicht überholt, was Spaß macht, aber auch ein Zeichen ist, dass ich beim Schwimmen und Radfahren zulegen könnte, mit 4:20er Schnitt bin ich nicht arg schnell. Der Zielbereich ist etwas schwer einzuschätzen und so verpasse ich meinen Schlussspurt, bin aber mit den knapp unter 24 min auch hier ganz zufrieden.

    Im Ziel gibt es eng gedrängt Wasser, Tee, Obst und Rosinenzopf – für mich nur Wasser – und dann eine längere Wartezeit, weil die Beutel aus der WZ1 erst abgeladen werden, nachdem der letzte Läufer den Streckenbereich an der Römerhalle passiert hat. Aber das ist eigentlich schon die einzige Kritik – die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, die Helfer ausgesprochen hilfsbereit. Und am Mitbringsel, endlich einmal keinem Sponsoren-T-Shirt, freut sich unsere Katze: das Handtuch, findet sie, ist ein 1A Liegeplatz im Schatten in der Nachmittagshitze. Und ich freue mich auf eine Wiederholung!

    Text/Bild: Jochen Mönch


  • Ironman 70.3 Luxemburg

    Ironman 70.3 Luxemburg

    Von Null auf Bestzeit in 16 Wochen

    Nach einem gesundheitlichem Rückschlag Ende Oktober 2018 mit Krankenhausaufenthalt und mehrwöchiger Zwangspause konnte Arek Grzybowski durch seinen unbeirrbaren Glauben und viel Trainingsdisziplin das Unmögliche möglich machen: Nach nur 16 Wochen geregeltem Training hatte er seine Form fast vom Nullpunkt aus in eine Bestzeit-taugliche verwandelt.

    Der Ironman 70.3 Luxemburg findet in der Moselregion Luxemburg, Deutschland und Frankreich statt. Start des 1,9 km langen Schwimmens in der Mosel war in Remich. Die Wassertemperaturen waren wider Erwarten mit 20 Grad recht hoch, jedoch bremste eine leichte Strömung die Athleten aus. Das geplante Tempo konnte man somit vergessen. Arek entstieg nach 34 Minuten dem kühlen Naß und konnte sich auf die 90 km lange in Frankreich gelegene Radstrecke machen.

    Die ersten 40 km verliefen topfeben, waren aber dafür böigem Wind ausgesetzt. Mit einem Schnitt von 36 km/h konnte er diese Passage schnell hinter sich lassen. Die restlichen 50 km waren landschaftlich klar schöner, aber durch über 500 Höhenmeter und technische Abfahrten in den Weinbergen auch sehr viel fordernder. Highlight war sicherlich auch die Vorbeifahrt am Denkmal des Schengen Abkommens das seit 1985 einen Meilenstein der gemeinsamen Europapolitik markiert.

    Nach 2:42 h konnte Arek diese Passage um einiges schneller als geplant hinter sich lassen. Der anschließende Halbmarathon wurde in Luxemburg an den Ufern der Mosel ausgetragen. Nach den Trainingsergebnissen und dem flotten Radsplit hätten jetzt auf Arek einige schwere Kilometer warten müssen.

    Aber der Baden-Badener spulte wie in alten Zeiten einen km nach dem anderen in relativ gleichmässigem Tempo ab bis es zum Schluss noch einmal extrem eng wurde: Der seit Jahren gehegte Traum, eine Mitteldistanz unter 5 Stunden zu finishen, stand kurz vor der Erfüllung. Mit einem Kraftakt schaffte er es auf den letzten beiden Kilometern das Ding perfekt zu machen: Nach 4:59:48 h überquert der überglückliche Triathlet die Ziellinie das erste Mal in seinem Leben unter der magischen Grenze.

    Seine Endzeit konnte er kaum fassen, hatte der lange Trainingsausfall im Winter doch eher eine mäßige Saison erwarten lassen. Aber Beharrlichkeit, Disziplin und Kampfgeist zahlen sich eben aus – und ließen Arek stärker zurückkommen als er sich erhoffen konnte.

    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, AREK!

    Text: Manuel Kollorz
    Bilder: Arek Grzybowski


  • The Championchip, Samorin 2019 – Triathlon der Extreme!

    The Championchip, Samorin 2019 – Triathlon der Extreme!

    Nach erfolgreicher Qualifikation im letzten Jahr bei der Challenge Heilbronn war die früh im Jahr gelegene WM mein Saisonhöhepunkt. Neun Monate Training inklusive eines Trainingslagers auf Lanzarote war mir den Aufwand wert, um noch mal bei einer WM in guter Form an den Start gehen zu können. Der Austragungsort, ein state-of-the-art Sporthotel Resort inklusive Pferderennbahn in Šamorín bei Bratislava hat meine Erwartungen an eine Weltmeisterschaft mit Teilnehmern aus über 60 Ländern übertroffen. Die Wettkämpfe der Challenge Rennserie sind für ihre gute Organisation bekannt bei den Triathleten, bei der WM hatte der Veranstalter noch eins draufgelegt.

    Weniger großartig waren die Bedingungen für das normalerweise 1,9km lange Schwimmen, das in der Donau stattfinden sollte. Hochwasser, extrem starke Strömung mit Treibholz sowie niedrige Wassertemperaturen ließen bis zum Renntag offen, ob die erste Disziplin überhaupt und wenn ja in welchem Umfang stattfinden konnte. Durch Schließung von Schleusen, kurzfristigen Aufbau von Wehren und das Einsehen des Wettergotts konnte der Veranstalter nur eine Stunde vor Wettkampfbeginn die Strecke vollumfänglich freigeben. Dennoch waren die Bedingungen für die Auftaktdisziplin einfach extrem. Einige schwächere Schwimmerinnen der vor mir gestarteten Altersklassen sind wegen der immer noch kräftigen Strömung kaum von der Stelle gekommen. Andere hatten derart mit der Wasserkälte zu kämpfen, dass sie nach wenigen Minuten das Rennen aufgeben mussten. Mein erster Gedanke nach dem auch meine Startgruppe ins Wasser gerufen wurde, war: “So fühlt sich also Schockfrosten an!“ Die gefühlte Temperatur im Gesicht und an Händen und Füßen war weit aus niedriger als die offiziell gemessenen 14,4 Grad, der Neoprenanzug konnte das Auskühlen des Körpers auch nicht wirklich verhindern. Die erste Hälfte der Strecke gegen die Strömung erwies sich als zäh und erforderte hohen Krafteinsatz aber wenigstens hielt sich dadurch die Körpertemperatur auf erträglichem Niveau. Die zweite Hälfte mit der Strömung ging dann wie im Fahrstuhl. Es kostete allerdings dann noch mal etwas Mühe, den Ausstieg nicht zu verpassen.

    Beim ca. 400m langen Laufweg in die Wechselzone freute ich mich über die 10. Position in meiner Altersklasse und die guten Laufbeine. Und über die wärmende Sonne (die ich später noch verflucht habe). Die 90km Radstrecke empfand ich ebenfalls als ein Extrem – aber in anderem Sinn. Der Kurs verlief auf gut asphaltierten Straßen schnurstracks an der Donau entlang. Eine echte Drückerstrecke wie für mich gemacht – einfach Kopf runter und treten was geht. Lediglich die wenigen Schlaglöcher erforderten Aufmerksamkeit auf diesem denkbar untechnischen Kurs. Dementsprechend gut kam ich voran. Mit einem Schnitt von 40km/h konnte ich mich mit der drittschnellsten Radzeit von 2h15 auf den 4. Platz meiner AK vorarbeiten. Als besonders positiv muss ich hervorheben, dass der Veranstalter sein vollmundiges Versprechen absolut eingehalten hat, ein besonders faires Rennen, d. h. strikte Einhaltung des Windschattenfahrverbots mit mindesten 20m Abstand zum Vordermann, zu ermöglichen. Das war Triathlon wie er sein soll – mit echtem Einzelzeitfahren.

    Angekommen in der zweiten Wechselzone war meine Freude riesig als ich die Info von Claudia bekam, dass Rang 2 und 3 in Schlagdistanz von unter einer Minute lagen. Meine Trainingsresultate im Laufen in den letzten Wochen waren so gut wie seit Jahren nicht mehr, das Podium lag jetzt tatsächlich in Reichweite, wenn ich nur halbwegs meine Fähigkeiten abrufen könnte. Aber schon nach wenigen hundert Metern fühlte ich mich wie erschlagen, ich hatte keine Energie mehr, jeder Schritt wurde mehr und mehr zur Qual. Das Blatt hatte sich innerhalb von Sekunden gewendet, ich konnte nur noch meine wenige Restenergie so gut es ging verwalten ohne jede Möglichkeit, taktisch zu agieren. Meine Konkurrenten hatte ich immer im Blick aber es war einfach nicht machbar aufzuschließen. Der ungewöhnlich abwechslungsreiche Kurs über Rasen und Sand der Pferderennbahn sowie Asphaltpassagen kam mir unerträglich schwer vor. Meine Wahl, einen sehr weichen Schuh zu tragen war hier auch die Falsche. Meine Gedanken kreisten um die Gründe für meine unerklärliche Schwäche. War es die auf mittlerweile 30 Grad gestiegene Temperatur? Die Nahrungsaufnahme auf dem Rad, die nicht so gut geklappt hat? Oder schlicht zu viel Körner beim Radfahren verschossen? Auf der allerletzten Rille habe ich mich ins Ziel gekämpft und konnte noch froh sein, dass ich nur noch einen Platz verloren hab.

    Völlig im Eimer, dehydriert und mit Muskelkrämpfen musste ich mich erst einmal im Athlete’s Garden mit Getränken versorgen, Gottseidank ging es mir aber schnell besser. Es mag undankbar klingen aber bei mir überwiegt doch die Enttäuschung über den 5. Platz bei der Challenge WM in der Altersklasse 50-54 in einer Zeit von 4 Stunden und 31 Minuten. Ich war einfach zu dicht dran einen tollen Erfolg feiern zu können, gerade bei den nicht einfachen Bedingungen und angesichts der langen Vorbereitung. Es hätte nicht einmal ein besonders guter Lauf am Ende sein müssen, eine Standardleistung hätte gereicht. Aber so ist der Sport und auf langen Distanzen kann eben auch viel passieren. So bin ich nicht mit einer Medaille aber mit vielen tollen Eindrücken und wertvollen Erfahrungen im Gepäck aus dem Triathlon Mekka abgereist.

    Text/Bilder: Manuel Kollorz