Ötztaler Radmarathon 2017

238 km und 5500 Höhenmeter sagen ja eigentlich schon alles, aber wie bei vielen Klassikern steckt oft weitaus mehr dahinter.

Nachdem ich 2015 zum ersten Mal dort am Start war und bei schönstem Sommerwetter die besondere Strecke genießen durfte, aber leider auch eine Stunde am Timmelsjoch wegen Krämpfen in den Oberschenkeln mein Rad schieben durfte, wollte ich immer noch mal schmerzfrei finishen.

Die Startplätze werden in einem zweistufigen Verfahren gelost. Leider hatte ich diesmal kein Losglück, aber das Glück, den Startplatz von einer Vereinskollegin des RSV Bühlertal übertragen zu bekommen. Also galt vier Wochen nach dem Ironman Nizza auf ein Neues!

Die Strecke besteht aus einem Rundkurs durch Österreich und Italien auf gut abgesperrten Strecken mit Labestellen meist auf den Pässen. Alles sehr gut organisiert mit einem Mega-
Programm rundherum. Start morgens um 6:45 Uhr in Sölden mit 4400 weiteren Fahrerinnen und Fahrern. Nach einer langen Abfahrt im Ötztal ist als erstes das Kühtai mit1200 hm und Steigungen bis 18% zu bewältigen. Danach ist einem warm. Anschließend geht es nach Innsbruck und den Brenner mit 800 hm und max. 12% Steigung rauf. Alles noch easy.
Bald ist Halbzeit bei sonnigem Sommerweitter. Dann fängt das Rennen aber eigentlich erst an. Ab Sterzing beginnt der Anstieg zum Jaufenpass mit 1200 hm und nach der Abfahrt geht es ab St. Leonhardt rauf zum Timmelsjoch mit noch einmal 2000 hm mit Steigungen zwischen 12 und 14 % Da wird so manchem der Stecker gezogen. Mir gelangen dieses Mal die beiden langen Aufstiege ganz ohne Krämpfe und halbwegs schmerzfrei, zumal ich das Rennen eher verhalten angegangen war. Dafür wurde ich gegenüber den schnellen Fahrern am Timmelsjoch noch mit
einsetzendem Regen und max 10 Grad auf dem Pass belohnt, was die Abfahrt nicht gerade freundlicher gestaltete.

Fazit: Landschaftlich besonders schöner, gut organisierter, aber sehr schwerer Radmarathon, bei dem das Wetter unbedingt mitspielen muss.

Text/Fotos: Rolf Basse